Handlungsfelder

Das Projekt hat gezeigt, dass nicht nur in den Vorständen, sondern in den Vereinen allgemein die Altersstruktur ungleich verteilt und der Altersdurchschnitt relativ hoch ist. Dies könnte zukünftig zu Herausforderungen führen, weil die Bereitschaft noch länger im Verein tätig zu sein, mit dem Alter stark abnimmt. Um vermehrt jüngere Menschen zu erreichen verweisen einige der Befragten auf fehlende Werbung. Durch informative Socialmedia-Auftritte und aktuellen Projektüberblick auf der Homepage könnte der Bekanntheitsgrad der Vinzenzgemeinschaften vergrößert und jüngere Vereinsmitglieder angeworben werden. 

Junge Vereinsmitglieder an Vorstandssitzungen teilnehmen zu lassen ermöglicht einen frühen Einblick in die Tätigkeitsfelder der Vorstände. In einigen Vinzenzgemeinschaften wird dieses Konzept bereits angewendet und vereinfacht die Eingliederung in das Vereinsleben. 

Der Mangel an jüngeren Vorständen ist den meisten Befragten bereits bekannt, allerdings fehlt es an interner Kommunikation. So weisen junge Vereinsmitglieder darauf hin, Vorstandsämter gerne übernehmen zu wollen, wenn sie detaillierte Informationen über die einzelnen Positionen und deren Aufgabenbereiche sowie zeitlichen Aufwand hätten. Auch soziale Events tragen zum Austausch der Generationen bei und werden von den Mitgliedern gewünscht.

Durch eine Doppelbesetzung der Vorstandsämter durch eine jüngere und eine erfahrende Person können Kenntnisse, Erfahrungen sowie innovative Ideen der unterschiedlichen Generationen miteinander verknüpft werden. Auch Aufgabenbereiche und Verantwortung lassen sich durch dieses Konzept aufteilen, was die Vereinbarkeit mit Beruf, Familie und Freiwilligenarbeit erleichtern und die Furcht der jüngeren Mitglieder vor Überforderung nehmen soll. Bei den derzeitigen Vorstandsmitgliedern wird dieses Konzept positiv interpretiert, wobei die Kommunikation untereinander einen noch wichtigeren Stellenwert bekommt. 

Auch die Vernetzung zwischen den verschiedenen Gemeinschaften ist aufgrund mangelnder E-Mail-Adressen erschwert. Mit gezielten Schulungen über digitale Möglichkeiten könnte man die Kommunikation zwischen den Vereine ausbauen und die Zusammenarbeit stärken.

Die Vinzenzgemeinschaften sind noch stark geprägt von traditionellen Werten und Strukturen. Einige projektorientierte Gemeinschaften gibt es bereits, allerdings wirkt die jahrelange Verpflichtung für die Vereinsarbeit vor allem für jüngere Freiwillige abschreckend. Einige Interviewpersonen weisen in diesem Zusammenhang auf fehlende Offenheit der langjährigen Mitglieder hin und wünschen sich für die Zukunft veränderte Einstellungen und vermehrte Zusammenarbeit der Generationen.